Pictures of Primes
Konzeptionelle Kunst: das Mathematische visualisieren
Die meisten von uns kennen Primzahlen aus dem Schulunterricht, vielleicht auch aus dem Studium. Das Thema ist im Bereich der Zahlentheorie einzuordnen. Neben diesem Forschungsgebiet liefert sie Grundlagen für die Kryptographie u. a. zur Erhöhung der Sicherheit im Internet. Im vorliegenden Bildband geht es im Gegensatz dazu um die ästhetische Wirkung von Primzahlen oder daraus abgeleiteten Konstrukten, die diese durch Visualisierung erzeugen können. Je nach Anordnung der Primzahlen, die Elementarteilchen unseres Zahlensystems darstellen, ergeben sich Bilder, in denen sich vorhandene Strukturen zeigen, die sich aufzulösen und ins Chaos abzugleiten scheinen. Dabei entwickelt sich eine eigenständige, minimalistische Ästhetik, die sich z. B. von den opulenten Mandelbrotschen Mengendarstellungen abhebt. Es lassen sich zwar auch fraktale Strukturen erzeugen, die aber aufgrund ihrer „Unvollkommenheit“ stets eigenständig bleiben. Die Charakteristik des Minimalen wird unterstützt, indem auf Kolorierung und technische Details wie Koordinatensysteme und dergleichen bewusst verzichtet wird. Die spezifische Ästhetik der Bilder, die auf die Verwendung von Primzahlen zurückzuführen ist, erschließt sich, indem die natürlichen Zahlen und Pseudozufallszahlen als erzeugende Rezepturen vergleichend eingesetzt werden.